Traditionen

Bhutaner leben ihre Traditionen

Die Religion und die jahrhundertealten Traditionen sind eng miteinander verwoben und spiegeln sich in sämtlichen Lebensbereichen der Bhutaner wider. Sozialer Status spielt dabei eine sehr große Rolle und wird akzeptiert. Das zeigt sich z. B. in der Bekleidung, die Auskunft über die soziale Stellung einer Person gibt. Vielleicht ist Bhutan gerade deshalb das „Königreich des Glücks“, weil keiner dem anderen neidet, sondern sich seinem Schicksal fügt.

Von Generationen zu Generationen werden Handlungsmuster weitergegeben und erzählen eine Geschichte. Viele Reisende zieht es nach Bhutan, weil sie genau diese Geschichte erforschen wollen, weil sie sich nach dieser Spiritualität sehen, nach der Ursprünglichkeit, von der jeder gerne spricht. Und ja, hier in Bhutan werden Sie fündig.

Die Tradition der Bhutaner äußert sich nicht nur im Glauben, sondern auch im Kleidungsstil, in der Architektur und Handwerkskunst, in den berühmten Maskenfestivals und in vielen anderen Bereichen.

Gho und Kira – Traditionelle Kleidung der Bhutaner

#author#Thomas Kimmel#/author#Freundliche Gesichter in Bhutan

Was da aussieht wie ein knielanger, karierter Bademantel ist der Gho, die traditionelle Bekleidung des Mannes. Er ist meist kariert, manchmal aber auch einfarbig und besteht aus einem, bis zum Boden reichenden Jackenteil, das mit einem Stoffgurt, einer sogannten Kera zur gewünschten Länge hochgezogen wird. Dabei entstehen eine Art Stoffbeuteltaschen im Hüftbereich, die zum Verstauen von Dingen dienen. Dazu trägt Mann Kniestrümpfe und bei besonderen Anlässen auch noch ein Tuch, das den sozialen Status des Mannes verrät.

Bhutanerin im traditionellen Kira-Gewand
#author#Thomas Kimmel#/author#Bhutanerin im traditionellen Kira-Gewand

Die Frauen kleiden sich mit einer Kira. Das ist ein langen Kleid aus einer 2-3 Meter langen Stoffbahn. Muster, Farbe und Verzierungen der Stoffe sind nicht willkürlich ausgewählt, sondern geben Auskunft über die soziale Stellung der Frau. Genau wie man Mann, wird die Kleidung mit einem Gurt gebunden und zusätzlich wird eine schmückende Brosche im Schulterbereich befestigt. Oben trägt Frau eine lange Bluse, Wonju genannt, und darüber eine Jacke (Tego).

Architekturstil nicht nur in den Klöstern und Tempeln

Religiöse Motive mit Tieren und Blumen verzieren Türen, Fenster und Hausbalken und haben natürlich ihre spezielle Bedeutung, wie viele Dinge in Bhutan. Inspiration gibt die Architektur Tibets.

Wer sich mit der Bauweise der Bhutaner auskennt, kann eine Tempel (Lhakhang) von einem Kloster (Gompa) und einer Klosterfestung bzw. Klosterburg (Dzong) oder einem Chörten (Stupa) unterscheiden.

So ist der Tempel ein einfaches, einstöckiges Gebäude um einen kleine Innenhof mit rotem Fries an den oberen Mauerteil. Ein typischer Tempel ist das bekannte Taktshang Lhakhang Kloster, bekannt unter den Namen „Tigernest“.

Die Klosterburg Dzong in Punakha in Bhutan
Dzong in Punakha

Ein Kloster hat meist ein oder mehrere Tempel und die Klosterfestung (Dzong) hat einen Turm in der Mitte und eine umgebende Mauer. Typische Dzongs sind z. B. der in Punakha oder der Wangdue Phodrang.

Auch die Chörten mit den Gebetsfahnen sind ein besonderes Merkmal von Bhutan. Einfluss zu deren Entstehung hat nicht nur der Bhuddhismus, sondern auch die Tatsache, dass die Bhutaner gerne Steine aufeinander stapeln. Ein beeindruckendes Beispiel sind die 108 Chörten auf dem Dochula-Gebirgspass.

Nationalsport Bogenschießen

#author#Sophie Streck#/author#Bhutaner in traditioneller Kleidung beim Bogenschießen

Wer schon einmal in Bhutan war, der wurde sicherlich schon einmal in die Kunst des Bogenschießens eingeführt oder konnte dieser zumindestens beiwohnen. Es ist der Nationalsport Nr. 1 in Bhutan und jeder Ort hat seinen Schießplatz. So ist es nicht verwunderlich, dass bei jedem Volksfest und Anlass auch ein Bogenschieß-Turnier ausgetragen wird. Dabei tragen die Männer ihr traditionelles Gewand.

Es ist ein Relikt aus vergangenen Tagen, als Pfeil und Bogen noch als Kriegswaffen dienten. So ist es nicht verwunderlich, dass es vorrangig eine Männerdomäne ist. Nur bei Olympischen Spielen dürfen auch Frauen teilnehmen. Bei diesem Sport geht es aber nicht nur ums Kräftemessen, sondern es ist auch ein spirituelles Ritual, dass Dämonen vertreiben soll. Und auch wenn die Bogenschützen ihren Sport sehr ernst nehmen, wird dabei viel gelacht, getanzt und gefeiert.

Probieren Sie sich am Bogenschießen und lernen Sie Bhutans Traditionen und Kulturgüter kennen!