Der Jigme Dorji Nationalpark ist der größte Nationalpark in Bhutan und ein bedeutendes Schutzgebiet, das eine Vielzahl von Biosphären, ökologischen Zonen und Tierarten umfasst.
Der im Jahre 1974 gegründete Jigme-Dorji-Nationalpark liegt im Norden Bhutans und wartet mit einer großen Vielfalt an Flora und Fauna auf. Mit seiner Fläche von 4.350 km² gehört er zum größten Schutzgebiet des Königreiches. In diesem Gebiet, das von 1000 bis 7000 Meter Höhe reicht, finden sich sowohl tropische Regenwälder als auch alpine Regionen.
Seltene Pflanzenarten, wie die der „Blaue Mohn“, der übrigens die Nationalblume von Bhutan ist, wächst in Höhenlagen zwischen 3.500 und 4.500 Metern. Überdies sind Edelweiß, Frauenschuh, Rhododendren und diverse Orchideenarten hier heimisch. Auch Bhutans Nationaltier, der Thakin, ist im Dickicht der Nadelwälder und Zwergsträucher anzutreffen. Der Nationalpark bietet zudem, wahrscheinlich als einziger Ort auf der Welt, dem fast ausgestorbenen Schneeleoparden und dem Königstiger zugleich Heimat. Der Schwarzbär und der possierliche Rote Panda, der auch Feuerfuchs genannt wird, haben ebenfalls ihren Lebensraum hier.
Wanderungen und Aktivitäten
Der Jigme Dorji Nationalpark ist bekannt für seine atemberaubenden Wanderungen und bietet eine Vielzahl von Trekkingrouten. Diese Wanderungen ermöglichen es Besuchern, die einzigartige Flora und Fauna zu erleben und die unberührte Natur Bhutans zu genießen. Beliebte Wanderwege im Park sind:
- Jomolhari Trek: Einer der bekanntesten und spektakulärsten Wanderwege, der von Paro bis zum Jomolhari-Gipfel führt, einem der heiligsten Berge Bhutans.
- Laya-Gasa-Trek: Eine mehrtägige Wanderung, die durch abgelegene Dörfer führt und wunderschöne Ausblicke auf die Berge und Täler bietet.
- Duer Hot Springs Trek: Ein Trek, der zu den natürlichen heißen Quellen führt und den Besuchern eine erholsame Auszeit bietet.
- Trekking in den höheren Gebirgslagen: Für erfahrene Wanderer gibt es herausfordernde Trekkingrouten, die hoch in die Berge führen, wo die Luft dünner wird und die Landschaft dramatisch verändert ist.
Kultur und traditionelle Dörfer
Der Park ist nicht nur ein Naturparadies, sondern auch Heimat von mehreren traditionellen Bhutanesischen Dörfern. Die dort lebenden Menschen, insbesondere in abgelegenen Gebirgsregionen, führen noch immer traditionelle Lebensweisen und sind größtenteils vom Rest der Welt abgeschnitten. Die Dörfer in der Nähe des Parks sind bekannt für ihre Kultur, Architektur und bräuche, und die Dorfbewohner leben oft in traditionellen Häusern und betreiben subsistenzorientierte Landwirtschaft und Viehzucht.
- Besonders erwähnenswert sind die Dörfer Laya und Gasa, die nur zu Fuß oder mit Pferden erreichbar sind und ein faszinierendes Einblick in das traditionelle Leben der Bhutanesischen Bergbewohner bieten.
Fakten
Lage: nördlich der Stadt Punakha, Nordwest-Bhutan
Fläche: ca. 4.350 km²
Höhenlage: 1.000 – 7.000 m
Fauna: Königstiger, Roter Panda, Schneeleoparden, Takin, Himalaya-Schwarzbär (Kragenbär), Kaiserreiher, Bindenseeadler, Himalaya-Fischuhu
Flora: Blauer Mohn, Edelweiß, Frauenschuh, Rhododendren, Orchideen
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